Antworten zu den FAQs  
häufig gestellte Fragen ZU DRUCKGEBILDEN
Warum weht der Wind (auf der NHK) gegen den Uhrzeigersinn, so zu sagen links herum um das Tief?  

Das "Barische Windgesetz" besagt:

Steht man mit dem Rücken zum Wind, so befindet sich (auf der NHK) der tiefe Luftdruck stets zur Linken (an Backbord).

Daher wird ein auf der Nordhalbkugel ein Tiefdruckgebiet entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn vom Wind umströmt, während ein Hochdruckgebiet im Uhrzeigersinn vom Wind umströmt wird.

 
     
In Seewetterberichten taucht häufig der Begriff "Welle" oder "Wellenstörung" auf. Was ist damit gemeint?

Eine Welle ist das Anfangsstadium einer Tiefdruckentwicklung und wird auch Frontalwelle oder Wellenstörung genannt. Allerdings ist die Bodenisobare am Wellenscheitel noch nicht geschlossen.

Die Welle entsteht bevorzugt an einer nur langsam schwenkenden Kaltfront, wobei die Front deformiert wird, und das Bodenisobarenfeld eine zyklonale Struktur annimmt. Dabei nimmt nordöstlich des Wellenscheitels die Kaltfront Eigenschaften einer Warmfront an, da hier die Warmluft polwärts vorstößt und auf die Kaltfront aufgleitet. Deutliches Anzeichen für eine Wellenbildung ist daher die Ausweitung des frontalen Niederschlagsfeldes zur kalten Seite der Bodenfront hin.

 
Wodurch entsteht ein so genanntes "Hitzetief "?

Ein Hitzetief - ein thermisches Tief - entsteht  im Sommerhalbjahr durch starke Sonneneinstrahlung bei geringen horizontalen Luftdruckunterschieden über dem Festland meist in Gebieten mit relativ hohem Luftdruck. Das Hitzetief besitzt eine nur relativ geringe vertikale Ausdehnung.

Wegen der Aufheizung des Erdbodens entsteht bodennah eine labile Temperaturschichtung mit vertikaler Hebung der Luft. Der thermische Aufbau führt in der Höhe zu einem Abfließen von Masse, während bodennah Luft einströmt.

Großräumige sommerliche Hitzetiefs bilden sich z.B. über der Iberischen Halbinsel, über Kleinasien und über der Sahara.  

 
 
Was bedeutet der Begriff "Tiefdruckrinne" in Seewetterberichten?

Eine Tiefdruckrinne - oft kurz auch Rinne genannt - ist eine Zone tiefen Luftdruckes, die zwei Tiefdruckgebiete verbindet oder aber aus mehreren Tiefdruckgebieten zusammengesetzt ist, die oft durch Frontenzüge verbunden sind. Häufig erstreckt sich eine Tiefdruckrinne über mehrere tausend Kilometer (s. Abb.).

In der Tiefdruckrinne herrscht meist Hebung der Luftmasse bei wolken-verhangenem Himmel mit Niederschlag. Der Wind weht meist schwach bis mäßig.  

Die beständigste Tiefdruckrinne ist die äquatoriale Tiefdruckrinne im Bereich der intertropischen Konvergenzzone (ITC).
 
Wann spricht man von einem "flachen Tief" ? 

Flache Tiefs sind junge, sich häufig entwickelnde Zyklonen, die im Bodendruckfeld schon eine gut erkennbare zyklonale Isobarenstruktur aufweisen.

Mit zunehmender Höhe wird die Deformation des Strömungsfeldes geringer und der ausgeprägte Polarjet an der Luftmassengrenze weist nur noch eine geringe Richtungsänderung auf.  Häufig sind flache Tiefs sog. Schnellläufer, die sich dann zu Orkantiefs entwickeln (z.B. „Kyrill“, Dez.1999).    

 
 
Was ist eine Hochdruckbrücke?
 Eine Hochdruckbrücke, oder kurz auch "Brücke", ist eine Zone relativ hohen Luftdruckes, die zwei Hochdruckgebiete verbindet. In der Hochdruckbrücke herrscht meistens schwach absinkende Luftbewegung mit geringer Bewölkung; wegen des fehlenden Druckgradienten ist der Wind meist schwach.
 
Was ist ein Hochkeil?
Ein Hochkeil, in Seewetterberichten oft auch nur "Keil" genannt, bezeichnet ein nicht abgeschlossenes Gebiet hohen Luftdrucks. Die Bodenisobaren beulen sich also vom Hochdruckzentrum aus. Im Bereich eines Keils herrscht vertikal absinkende Luftbewegung vor, folglich kommt es dort zur Wolkenauflösung. Die Luftmassen bewegen sich auf der Erdnordhalbkugel mit antizyklonalem Drehsinn (im Uhrzeigersinn) um den Keil herum, wobei im Bereich der stärksten antizyklonalen Isobarenkrümmung, auch Keilachse genannt, häufig horizontale Windstille herrscht.
 
Stand: 23.01.2020