Antworten zu den FAQs    
Häufig gestellte Fragen zu Seewetterberichten
Auf welchen Mittel- und Langwellenfrequenzen verbreiten Rundfunksender Seewetterberichte des DWD?
Seit Anfang 2016 sind alle Rundfunk-Ausstrahlungen eingestellt. Um die Versorgungslücke mit Seewetterinformationen zu schließen, hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) eine eigene Sprachausstrahlung über Kurzwelle (AM) auf den Frequenzen 5910 bzw. 6040 kHz eingerichtet.

Sendezeiten  
     
Darüber hinaus verbreitet der DWD Seewetterberichte über seinen eigenen Wetterfunksender Pinneberg als Funkfernschreibausstrahlung (F1B). Aktuelle Sendepläne siehe unter www.dwd.de/sendeplan.
     
Gibt es eine international festgelegte Struktur für Seewetterberichte?
Es gibt keine internationale Festlegung. Im Deutschen Wetterdienst ist die Berichtsstruktur der Standardseewetterberichte folgendermaßen festgelegt:
 
   
Welche Informationen enthält die Wetterlage?  
Die Wetterlage enthält Informationen über Druckgebilde und Wettersysteme in folgender Reihenfolge:  
   
   
Was bedeutet die Angabe „schnell ziehend“ bei der Verlagerung von Tiefdruckgebieten?
Die Angabe "schnellziehend" bei Druckgebilden bedeutet eine Verlagerungsgeschwindigkeit von 25 bis 45 kt gemäß folgender Tabelle:  
 
   
Was bedeutet „rückdrehend“ und „rechtdrehend“ bei der Windvorhersage?  

Der Drehsinn bzw. die Drehrichtung beschreibt, in welcher Richtung sich, Punkte auf einer Kreislinie bewegen.

Man unterscheidet , ob sich die Bewegung im Uhrzeigersinn (rechtdrehend) oder gegen den Uhrzeigersinn (rückdrehend) vollzieht.
Warum wird bei Seewind keine Windrichtung angegeben?  
Der Seewind ist ein küstennahes, lokal begrenztes Windsystem, das sich bei Wetterlagen mit nur schwachen großräumigen Druckunterschieden ausbilden kann. Da der Seewind ein auflandiger Wind ist, ändert sich seine Richtung mit dem Küstenverlauf. Außerdem reicht der Seewind nur wenige 10 Meilen seewärts. Daher gibt es innerhalb eines Seegebietes keine einheitliche Windrichtungsentwicklung.
   
Welche maximalen Windgeschwindigkeiten in Böen sind bei Windstärke 5 Bft zu erwarten?  

Die Windstärkenangaben in Windvorhersagen schließen die normale Böigkeit im Windfeld von bis zu + 2 Bft immer ein, da die Luftströmung stets turbulent ist. Auf Böen wird in den Vorhersagen nur bei stärkerer Turbulenz hingewiesen, nämlich dann, wenn

-  die Böen den Mittelwind um mehr als 2 Bft übersteigen (Beispiel: West 6 - 7, Böen 9 - 10 Bft)
-  Sturmböen, schwere Sturmböen, orkanartige Böen oder Orkanböen zu erwarten sind

Bei Windstärke 5 Bft ohne weitere Böenvorhersage muss also mit Böen bis Windstärke 7 (28 bis 33 kt) gerechnet werden.
   
Was bedeutet in Seewetterberichten die Angabe „schlechte Sicht“?  
Den verschiedene Sichtweitenstufen sind eindeutige Bezeichnungen zugeordnet:
Ab welcher Windstärke werden Wind- oder Sturmwarnungen für den Seebereich herausgegeben?
  • Küstenwarnungen des Deutschen Wetterdienstes für die deutschen Küstenabschnitte von Nord- und Ostsee werden bei erwarteter Windstärke (Mittelwind) ab 6 Bft herausgegeben.
    Bei einem Mittelwind von weniger als Bft 6, aber erwarteten Böen von Bft 7 und mehr wird eine Böenwarnung herausgegeben.

  • Seewetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes für die Seegebiete von Nord- und Ostsee werden bei erwarteter Windstärke (Mittelwind) ab 7 Bft herausgegeben.

  • NAVTEX-Warnungen (national und international) werden bei erwarteter Windstärke (Mittelwind) ab 7 Bft herausgegeben.
 
Stand: 23.01.2020